Kyudo

Im Laufe der Jahrhunderte wurde Kyûjutsu bzw. Kyûdô vor dem Hintergrund verschiedener weltanschaulicher Strömungen (Shintô, Zen, Neokonfuzianismus) beeinflusst und es entstanden verschiedene Stilrichtungen, die sich in unterschiedlichen Schulen (Ryû) mit eigener Schießtechnik bis heute erhalten haben.
Über acht genau festgelegte Bewegungsphasen müssen Körperhaltung und -Spannung präzise koordiniert werden. Diese Bewegungsabläufe zu beherrschen und zu verfeinern ist ein wesentliches Ziel des Übens.
Wettkämpfe und Prüfungen dienen der Überprüfung des erreichten Niveau. Mit den eigenen Fortschritten auf dem Weg des Bogens, mit dem permanenten Verfeinern der Schießtechnik, wächst die Freude an der Kunst des Bogenschießens, die dann auch für den Außenstehenden Betrachter in der ästhetischen Darstellung, Ausstrahlung und dem Trefferergebnis sichtbar wird.
Kroko-yugakeDas Kyûdô-Training verlangt vom Übenden ein häufig ungewohntes Maß an Disziplin, Aufmerksamkeit, Konzentration und innere Ruhe, ohne die Kyûdô auf Dauer nicht machbar ist. Der Übungserfolg und die sichtbaren Fortschritte sind individuell sehr unterschiedlich und weitgehend von der Übungskontinuität abhängig. Da es nicht nur auf Muskelkraft ankommt, sondern auch auf sensible Bewegungskoordination, ist Kyûdô für Frauen und Männer jeden Alters geeignet. Um sich einer Kyûdô-Gruppe anzuschließen, bedarf es keinerlei Vorkenntnisse.
