Ein Bericht von Peter F.
Mit das Schönste am Kyudo sind die Events mit anderen Kyudoka, sei es im Rahmen von Prüfungen oder wie am 14. April bei einem Turnier. Zu den diesjährigen Landesmeisterschaften NRW hatten sich insgesamt 6 Teams und 24 Einzelschützen gemeldet. Neben dem Ausrichter Kyudojo Niederrhein e.V. aus Mönchengladbach fanden sich Teams aus Waldniel, Bonn, Aachen, Schwerte und unserem Düsseldorfer Dojo ein. Geleitet wurde der Wettkampf durch Jason Brenner vom Kyudojo Ruhr e.V. aus Schwerte und unserem Trainer Johannes Maringer.
Nach der Auslosung der Teams eröffnete Jason den Wettkampf zunächst mit einem Yawatashi und zeigte uns dabei mit zwei Treffern auch direkt, wohin unsere Pfeile ihren Weg finden sollten.
Als Ältester des Düsseldorfer Teams durfte ich diesmal mit Martha, Alina und Elijah in den Wettkampf führen, der über vier Runden ausgetragen wurde. Auch diesmal war das Aachener Team wieder das Maß aller Dinge und holte sich klar den ersten Platz mit 28 Treffern. Durch eine fulminante vierte Runde, in der Alina ein Kaichu schaffte und Elijah und mir ebenfalls jeweils drei Treffer gelangen, konnten wir uns mit 21 Treffern knapp vor das Team aus Mönchengladbach mit 18 Treffern auf Platz 2 schieben. Für mich an letzter Position war diese Runde ein Highlight meiner bisherigen Turniererfahrungen und die strahlenden Gesichter der Teamkollegen zeigten, dass diese Runde etwas Besonderes für uns alle war.
Aber auch der Einzelwettkampf wartete mit zwei weiteren Highlights auf. Im Einzel wurde zunächst eine Vorrunde in der ANKF-Standform mit vier Pfeilen geschossen und die 16 Besten kamen weiter in den KO-Tournament-Modus. Nach der Auslosung und besagten 4 Pfeilen standen allerdings nur 14 Schützen sicher fest, die weiterkamen. Das führte dann zu einem 9-fach Enkin, dass ich in der Form auch noch nicht gesehen hatte. Üblicherweise schießen beim Enkin ja alle Schützen einen Pfeil nacheinander auf die gleiche Scheibe und die Nähe zur Mato-Mitte entscheidet, wer weiterkommt. Dabei knien die Schützen nach ihrem Schuss hinter der Honza ab. Da dies bei 9 Schützen und Trefferprüfung doch sehr lange gedauert hätte, wurde eine Bank organisiert, auf die auch exakt alle 9 Schützen passten. Ein toller Anblick und eine hervorragende Reaktion der Wettkampfleitung
Ungewöhnlich ging es dann auch im Tournament-Modus weiter. Um den Wettkampf etwas zu beschleunigen, gab es eine zusätzliche Regel: Gelang es keinem der beiden Schützen weder seinen Haya noch seinen Otoya im Ziel unterzubringen, so schieden beide Schützen in dieser Runde aus. Das führte dazu das schon nach dem Achtelfinale nur noch fünf Wettkämpfer übrig blieben – Sabine und Sabrina von Kyudo in Waldniel e.V. , Friedgar und Jonas vom PTSV Aachen und ich selbst für unseren Düsseldojo e.V. . Sabine konnte sich dann gegen Jonas durchsetzen, Friedgar hatte eine Wildcard für die Runde und ich war gegen Sabrina erfolgreich. Direkt im Anschluss gelang mir durch zwei Treffer gegen Friedgar der Einzug ins Finale, in dem Sabine schon durch eine Wildcard im Halbfinale wartete. Nachdem wir im Finale beide unseren Haya nicht ins Ziel bringen konnten, gelang mir der entscheidende Treffer mit meinem Otoya und damit der Turniersieg.
Die kleine Zusatzregel hatte nicht nur den Wettkampf sehr beschleunigt, sondern aus meiner Sicht auch die Spannung deutlich verstärkt. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön:
An Jason und Johannes für die super Wettkampfleitung.
An die Gastgeber und Helfer aus Mönchengladbach und die Helfer aus Waldniel (Shige-San), sowie aus Düsseldorf (Vivi, Robin und Oda-San).
An alle Teilnehmer, die mit Freude und Konzentration bei der Sache waren.
Ich freue mich darauf, euch alle bei zukünftigen Prüfungen, Seminaren und Turnieren wiederzusehen!