Der Vereinszweck des Kyudo Verein Düsseldojo e.V.
Unser Vereinszweck ist die Pflege und Förderung des Kyudo im Allgemeinen und besonders in der Schule der Heki To Ryu (Heki Ryu Insai Ha).
Das stetige Üben dieser traditionellen japanischen Kunst dient der physischen Entwicklung, indem es die Körperkraft, die Schnelligkeit, die Geschicklichkeit und die Erlangung einer korrekten Körperhaltung fördert, der Entwicklung des sozialen Verhaltens durch Förderung der Aufmerksamkeit, der Entschlussfähigkeit, der Verantwortung, der Selbstständigkeit und der Achtung und Würdigung des Mitmenschen, der vorbeugenden Pflege der Gesundheit.
Das Leitbild des Kyudo Verein Düsseldojo e.V.
Dieses Leitbild beschreibt unseren Verein und seine Werte und dient als Orientierung für unsere Mitglieder, ehrenamtlichen Helfer, Partner und die Öffentlichkeit
- Unser Sportverständnis ist humanistisch geprägt durch Offenheit und Transparenz untereinander, Verständnis füreinander und soziale Verantwortung.
- Wir richten unser Handeln an den Bedürfnissen der Mitglieder aus und bieten einen geregelten und strukturierten Trainingsbetrieb.
- In einer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist unser Verein als soziale und stabile Organisationsform die Basis um die Bedürfnisse unserer Mitglieder auch über den reinen Sport hinaus zu befriedigen und ist eine Begegnungsstätte für Menschen aller Altersstufen.
- Ausdauer, Selbstdisziplin, Fairness, Teamgeist und Sozialkompetenz sind die Werte die im Kyudo und somit in unserem Verein vermittelt und erarbeitet werden.
- Wir bieten eine qualitativ hochwertige und innovative Kyudo-Ausbildung vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen und für alle Altersgruppen.
- Wir verbinden Generationen und ermöglichen eine lebenslange Teilnahme am Vereinsleben.
- Wir bieten in der Region eine attraktive Infrastruktur und optimalen Service rund um das Kyudo (Kyudojo, Kyudo-Ausrüstung, Kyudo-Trainer, Kyudo-Publikationen) und die japanische Kultur in all ihren Facetten.
- Wir investieren in die Qualifizierung unserer Übungsleiter und Trainer.
- Wir schätzen und fördern das ehrenamtliche Engagement.
- Wir laden regelmäßig zu Veranstaltungen, Wettkämpfen, Prüfungen, Weiterbildungen und Lehrgängen ein.
- Wir bieten eine Begegnungsstätte für die Vermittlung der japanischen Kultur und die Pflege der Freundschaft und des Verständnis der japanischen Denk- und Lebensweise.
- Wir kooperieren mit externen Partnern aus Bildung, Sport, Wirtschaft und Kultur und leisten so einen aktiven Beitrag zur kulturellen Vielfalt und Attraktivität der Stadt Düsseldorf und der umliegenden Gemeinden.
- Wir verurteilen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung.
- Die Tradition unserer Kyudo-Schule ist das Fundament auf dem wir unsere Zukunft bauen.
- Unser Handeln ist an die Budo-Charta angelehnt (PDF).
Das vorliegende Leitbild wird bei Bedarf aktuellen gesellschaftlichen und soziodemographischen Trends angepasst.
Die Leitbilder unserer Kyudo-Schule „Heki Ryu Insai Ha“
Die Schule des „Heki Ryu Insai Ha“ hat zwei Hauptleitbilder. Diese Leitbilder beziehen sich auf die durch das Bogenschießen mögliche geistige Reife des Kyudo-Menschen.
Diese Leitbilder sind die zwei Seiten einer Medaille, die zusammen gehören. Die eine Seite bezieht sich auf die Aufgabe und das Ziel, das durch persönliche Bemühung erreicht werden soll. Die andere Seite ist das, was an uns als Auswirkung geschehen kann, wenn wir mit vollem, ernsthaftem Engagement uns um das Ziel bemühen.
Das erste Leitbild lautet:
„Kan Chu Kyu“ (dauerhaft durchschlagend treffen) ist die Aufforderung an den Schützen:
„Schieße mit Durchschlagskraft, strebe Treffsicherheit an, trainieren mit Ausdauer“.
Das ist die aktive, die machbare Seite der Medaille.
Das zweite Leitbild lautet:
„Ya o kakete hiki shiboruru wa oboyurozo hanare dokini wa munen muso ni“ und kann sinnbildlich übersetzt werden mit:
„Wenn Du den Pfeil eingelegt hast und im Ziehen der Sehne den Bogen mit aller Kraft zusammendrückst, kannst Du im Moment des denkfreien-bildlosen Abschießens (zum wahren Leben) erwachen.“
Das ist die passive Seite, die geschehen, jedoch nicht „gemacht“ werden kann.
Urakami Sakae über die Prinzipien des Kyudo Trainings
„Der verstorbene Urakami Sakae Hanshi, ein Meister der Heki Ryu Insai Ha und Lehrer meines Lehrers, des verstorbenen Murakami Hisashi Hanshi, beschrieb sein Konzept von Hosha Hitchu wie folgt:
„Der Zweck des Bogenweges ist es – durch Aufbau von Entschlossenheit, Selbstkorrektur, Festigung von Sehnen und Knochen – das Ziel unter Einhaltung des Ho (das Gesetz, d.h. das Gesetz des Schießens oder das Shao) zu treffen. Daher müssen alle, die einen Bogen schießen wollen, ihre Absichten klären, ihren Geist zurechtrücken und die Form des Schießens korrekt durchführen, indem sie den angemessenen Richtlinien folgen, angefangen beim Ashibumi, Dozukuri, Torikake, Tenouchi und Yugamae über Uchiokoshi und Hikiwake, Sanbun no Ni (Hikiwake zwei Drittel) bis hin zu Tsumeai, Nobiai, Yagoro, Hanare und Zanshin. Ist die Form des Schießens korrekt, dann werden deine Gelenke exakt ausgerichtet, die Spannung deiner Muskulatur wohl ausbalanciert sein, deine Auszugslänge wird deinem Körperbau entsprechen, deine mentalen Kräfte werden ausgeglichen sein und Zerstreuungen werden dich nicht mehr ablenken, dein Körper und deine Gliedmaßen werden voller Vitalität sein, du und der Bogen werden eins, dein Geist und dein Körper werden fest und entschlossen sein und dein Bogen unerschütterlich, und der gesamte Pfeil wird sich mit Kraft und Leben füllen. So musst du darauf warten, dass all diese verschiedenen Elemente in einem aufgehen und das Lösen des Pfeils von selbst kommt.
Wenn Du den Pfeil so schießt, wirst du das Ziel niemals verfehlen, weil du zu viel denkst. Es ist nicht einfach „Mosha Guchu“ (ein auf gut Glück getaner Schuss trifft das Ziel zufällig), sondern „Hôsha Hitchû“ (ein Schuss in Übereinstimmung mit dem Gesetz verfehlt nie sein Ziel). Deshalb musst Du wenn der Pfeil abgeschossen wird und er das Ziel nicht trifft tief darüber nachsinnen, ob die Form deines Schießens den angemessenen Richtlinien entspricht, oder ob deine Seele und dein Geist eins sind, und in dir selbst nach der Antwort suchen. Da es ausschließlich an dir selbst liegt, ob du das Ziel triffst oder nicht, ist es völlig unangemessen, mit einem Treffer zu prahlen oder sich wegen eines Fehlschusses zu grämen.
Das Wesentliche ist alle Zweifel und das Ego zu verbannen und zum So-Sein der Natur zu erwachen, nicht in das Denken und Unterscheiden zu verfallen, sondern die Sphäre von Absicht und Denken hinter sich zu lassen, und, wie ein Gegenstand der in einem hellen Spiegel reflektiert wird wie der Mond der sich auf dem Wasser spiegelt, das innere Auge in der Welt des „Munen Muso“ (keine Absicht, kein Denken) zu beruhigen und danach zu streben den Pfeil gemäß den Gesetzen abzuschießen.“
Es ist interessant zu bemerken das Urakami Hanshi nicht die normalen „Shaho Hassetsu“ Namenskonventionen benutzte um die einzelnen Schritte des Schussablaufes zu beschreiben. Im modernen Kyudo werden Torikake und Tenouchi als Teile des Yugame betrachtet und Tsumeai, Nobiai und Yagoro werden unter Kai zusammen gefasst. Das Sanbun no Ni, wenn im Hikiwake auf Höhe der Augenbrauen gestoppt wird ist für die Insai Ha charakteristisch.
Die korrekte Durchführung des Shao beruht auf der richtigen Mischung von körperlichen und geistigen Elementen. Der geistige Aspekt (Shinki no Hataraki) ist es der die körperliche Technik zum Leben erweckt. Dann ist das Treffen des Ziels sicher.“
Quelle: „Essay on Kyudo Training“ by Earl Hartman. „The Principles of Training“. Link zum vollständigen englischen Text „PRINCIPLES-OF-TRAINING-Seishinkan-Kyudojo„
Die überarbeitete deutsche Ausgabe der „Principles of Training“ von Earl Hartmann steht hier zum Download bereit:
Deutsch „PRINCIPLES OF TRAINING „- PDF
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